Warum es okay ist, wenn Kinder sich mal nicht trauen

Warum es okay ist, wenn Kinder sich mal nicht trauen

Schüchternheit gehört zum Großwerden dazu

Jeder kennt die Situation: Dein Kind soll etwas vor der Gruppe sagen oder sich einer neuen Person vorstellen und plötzlich zieht es sich zurück. Viele Eltern fragen sich dann besorgt: „Ist das normal?“ Die Antwort ist ein beruhigendes Ja. Schüchternheit bei Kindern ist kein Makel, sondern ein Teil ihrer Persönlichkeit und ihrer Entwicklung. Sie zeigt, dass Kinder ihre Umwelt aufmerksam wahrnehmen und erst einmal Sicherheit suchen, bevor sie handeln.

Unsicherheit ist normal und sogar wichtig

Es ist völlig normal, dass Kinder Unsicherheit spüren. Unsicherheit bei Kindern ist normal, weil sie erst lernen, mit neuen Situationen, unbekannten Menschen und ungewohnten Gefühlen umzugehen. Dieses Zögern ist eine Art inneres Sicherheitsnetz. Es schützt sie davor, zu schnell in etwas hineinzustürzen, das ihnen Angst macht.

Statt Schüchternheit als „Problem“ zu sehen, lohnt es sich, sie als Signal für eine reiche emotionale Entwicklung zu verstehen. Denn Kinder, die vorsichtig sind, entwickeln oft ein feines Gespür für andere Menschen und deren Gefühle.

Entwicklung von Mut braucht Zeit

Mut entwickelt sich langsam und braucht Zeit. Viele Eltern fühlen sich manchmal unter Druck gesetzt, ihrem Kind möglichst schnell Selbstbewusstsein vermitteln zu müssen.

Mut entsteht nicht plötzlich und auch nicht auf Knopfdruck, sondern Schritt für Schritt. Kinder bauen Selbstvertrauen auf, indem sie kleine Erfolgserlebnisse machen dürfen.

Ein Beispiel: Heute traut sich dein Kind vielleicht nicht, vor der ganzen Gruppe etwas zu sagen. Das heißt aber nicht, dass es „unmutig“ ist. Vielleicht zeigt es morgen schon eine Zeichnung oder erzählt etwas Kleines, weil die Situation sicher und wertschätzend war. Entscheidend ist, dass das Kind spürt, dass es dabei nicht bewertet wird.

Kurz gesagt: Mut wächst durch Vertrauen, Sicherheit und positive Erfahrungen und nicht durch Druck oder Vergleiche mit anderen.

Affirmationen schenken innere Stärke

Manchmal hilft es Kindern, wenn sie einen positiven Satz immer wieder leise für sich wiederholen. Diese kleinen Affirmationen wie „Ich bin mutig“ oder „Ich schaffe das“ wirken wie ein innerer Anker. Eltern können solche Sätze gemeinsam mit ihren Kindern entwickeln und sie spielerisch in den Alltag einbauen – etwa beim Anziehen, vor dem Kindergarten oder abends vor dem Einschlafen. So wächst nach und nach das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Wie ein kleiner Zauberspruch begleitet das Poster mit der Affirmation: Ich bin mutig & stark, die Kinder durch ihren Alltag. Es flüstert ihnen liebevoll zu, dass selbst die kleinsten Schritte voller Bedeutung sind und dass jeder Mut einzigartig und wundervoll strahlt, so wie jedes Kind selbst.

Ein Mutstein zum Festhalten

Manche Kinder schöpfen Kraft aus einem ganz konkreten Gegenstand. Ein kleiner Mutstein in der Hosentasche kann in unsicheren Situationen ein treuer Begleiter sein. Wenn das Kind nervös wird, spürt es den Stein in der Hand – und erinnert sich daran: „Ich bin nicht allein, ich habe meinen Mut bei mir.“ Solche Symbole geben Kindern Halt und können wie ein kleiner Zauber wirken, der ihnen mehr Sicherheit verleiht.

Warum Angst verstehen so wichtig ist

Kinder brauchen Erwachsene, die ihre Ängste ernst nehmen. Wer zu schnell sagt „Da musst du durch!“ oder „Hab dich nicht so!“, übersieht, dass Angst verstehen der erste Schritt zur Überwindung ist. Kinder, die erleben, dass ihre Gefühle akzeptiert werden, entwickeln mehr Vertrauen in sich selbst und in die Welt.

Ein Beispiel: Dein Kind will beim Laternenumzug nicht vorne laufen. Anstatt es zu drängen, könnt ihr gemeinsam einen Platz weiter hinten finden. So spürt es, dass es gehört wird, und gleichzeitig sammelt es positive Erfahrungen in einer herausfordernden Situation.

Tipps für Eltern im Alltag

  • Gelassen bleiben: Dein Kind muss nicht in jeder Situation mutig sein. Schüchternheit ist kein Defizit.
  • Vorleben statt Druck machen: Kinder lernen viel durch Beobachtung. Wenn sie sehen, wie du selbst vorsichtig, aber bestimmt neue Dinge ausprobierst, wirkt das stärker als jede Ermutigung von außen.
  • Kleine Schritte würdigen: Auch wenn dein Kind „nur“ Hallo sagt oder eine Hand hebt ist das ein mutiger Moment!
  • Rückzug akzeptieren: Manchmal ist es okay, wenn dein Kind einfach nicht mitmachen möchte. Vertrauen entsteht, wenn es spürt, dass seine Entscheidung respektiert wird.

Einfühlsame Gespräche mit Geschichten

Manchmal fällt es Kindern leichter, über ihre Gefühle zu sprechen, wenn sie diese in einer Geschichte wiederfinden. Ein personalisiertes Kinderbuch von Framily kann dabei eine wunderbare Gesprächsgrundlage sein. Dein Kind entdeckt sich selbst als Held oder Heldin in einer Geschichte und sieht, dass auch die Hauptfigur mal zögert, Angst hat oder sich überwinden muss. So wird Lesen zu einem behutsamen Weg, über Gefühle ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Mut wachsen zu lassen.

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